Investitionen für Lithium-Projekte im Erzgebirge und geplantes Rohstoffgesetz der EU

Die „Advanced Metallurgical Group“ (AMG) ist als neuer Aktionär bei der Zinnwald Lithium Plc beteiligt. Dadurch hat das Unternehmen zusätzliches Geld zur Vorbereitung und Umsetzung des Lithium-Bergbaues in Zinnwald (Ost-Erzgebirge). Konkret werden damit die Bohrkampagne verstärkt, um im Rahmen der Genehmigung die Erkundungsarbeiten schneller voranzubringen und dadurch die Grundlage zur Bewertung der Lagerstätte zu schaffen. Die neue Tochtergesellschaft „Deutsche Lithium Services GmbH“ ist für Immobilienaufgaben und Personaldienstleistungen zuständig. Möglicherweise werden die Erze im Steinbruch Bärenstein und nicht in Altenberg aufbereitet. Dadurch würden erheblich weniger Menschen belästigt, ein vorhandener Stolln könnte zur Förderung des Erzes aus dem Bergwerk genützt und eine Verladestation an der Eisenbahn im Müglitztal gebaut werden. (Quelle: Sächsische Zeitung – Dippoldiswalde vom 6.5.2023)

Die Universitätsbibliothek hat einige Informationen zum Thema zusammengestellt:

Die EU-Kommission beabsichtigt, die Rohstoff-Abhängigkeit von Lithium als strategischer und kritischer Rohstoff senken. Weiterhin soll durch das europäische Lieferkettengesetz geregelt werden, dass alle Unternehmen entlang ihrer Lieferketten Sorgfaltsprüfungen hinsichtlich schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen und Umweltverbrechen durchführen. Dem entspricht die Absicht der AMG, auch durch Investitionen, die komplette Wertschöpfungskette für die Batterieindustrie in Europa anzusiedeln und dadurch die Lagerstätte Zinnwald in Sachsen zu nutzen. (Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/dippoldiswalde-sebnitz/lithium-abbau-zinnwald-100.html#KritischeRohstoffe)

Abbildung: Im Altbergbau Zinnwald, Foto: Steve Püschel

Sachsen setzt auf heimische Rohstoffe

Rohstoffgewinnung Kemna
Rohstoffgewinnung Kemna by: Streethistorian1, own work, Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rohstoffgewinnung_Kemna.jpg

Sachsen besitzt viele Rohstoffe, u. a. auch seltene Metallerze wie Lithium, die momentan hauptsächlich aus anderen Ländern importiert werden. Aktuelle Herausforderungen wie die Energiewende und die Digitalisierung erhöhen die Bedeutung dieser Rohstoffe. Allerdings steigen auch die Weltmarktpreise für Rohstoffe. Sachsen will nun den heimischen Bergbau stärken und seine Abhängigkeit von internationalen Rohstofflieferanten reduzieren. Das Kabinett hat eine neue Rohstoffstrategie beschlossen (Arbeitsvorlage für die neue Sächsische Rohstoffstrategie: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/41292) , die u.a. die Erschließung heimischer Rohstoffquellen für den Bergbau, Rohstoffrecycling und die Nutzung nachwachsende Rohstoffe im Fokus hat. Die finale Fassung dieser neuen Strategie erscheint im Januar 2023.

ROHSA 3, ein zentrales Projekt der sächsischen Rohstoffstrategie, unterstützt die Neubewertung der Rohstoffvorkommen in Sachsen. Die vorliegenden Rohstoffdaten werden digitalisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hier können Sie nach interessanten Informationen zu bestimmten Rohstoffen, Bohrungen, Rohstoffgewinnungsstellen usw. in Sachsen suchen.

Im Katalog der UB Freiberg finden Sie verschiedene Titel zur Rohstoffstrategie, Rohstoffwirtschaft und zu Rohstoffvorkommen in Sachsen. Eine Auswahl davon haben wir hier zusammengestellt: bit.ly/3FmD0oC

Für die Darstellung unserer Bestände mittels Kurzlink müssen die Daten an Bit.ly übertragen werden.

Wasserstoffatlas Deutschland online

Um Deutschlands Wirtschaft und Industrie auf Wasserstoff umzustellen, brauchen wir eindeutige Informationen darüber, welche Wasserstoff-Kapazitäten bereits vorhanden sind und wo zukünftig weitere Möglichkeiten existieren, d.h. konkret:

  • Welche Anlagen gibt es bereits?
  • Wo sind neue Anlagen geplant?
  • Wo lohnt sich der Einsatz von Wasserstoff-Technologien und wo nicht?
  • Wo können welche Potenziale zu welchen Kosten gehoben werden?
  • Welche CO2-Einsparungen sind wo möglich?
  • Welche Wertschöpfungsketten sind vorhanden oder zukünftig möglich?
  • Wo gibt es welche Beschäftigungspotenziale?

All diese Fragen beantworten Forschende mit dem Wasserstoffatlas. Er bildet eine wissenschaftlich fundierte Basis, um Potenzial, Verbrauch, Kosten und Emissionsminderungen verschiedener Wasserstoffanwendungen für Wirtschaft und Industrie in einzelnen Regionen Deutschlands einzuschätzen. Der Wasserstoffatlas Deutschland wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF gefördert.

Weitere Informationen des BMBF zum Wasserstoffatlas und zu nationalen und internationalen Forschungsprojekten zu Grünem Wasserstoff finden Sie hier: https://bit.ly/3OG0sQx

50 Jahre Stahlproduktion – Ländervergleich

China ist auch bei der Erzeugung von Rohstahl die Weltmacht. Die „World Steel Association“ hat eine Grafik zur Stahlproduktion erstellt, die für sich spricht.

Rohstoffwirtschaftlichge Titel zur Stahlerzeugung, Handel mit Stahl etc. finden Sie im Montanportal.com unter: https://bit.ly/3oYTD1a

Quelle der Meldung: https://www.mining.com/web/visualizing-50-years-of-global-steel-production/ (accessed: 26.05.2021)

„Wheel of metals“: wichtige & seltene Metalle = metallurgische Nebenprodukte

Im „Wheel of metals“ wird dargestellt, bei welcher Metallgewinnung (bspw. Blei & Zink) welche weitere, wichtige Metalle, hier u.a. Germanium, Indium, Gallium gewonnen werden. Ohne bspw. Blei-Zink-Bergbau und entsprechender Metallurgie sinkt so die Verfügbarkeit vieler anderer Metalle, die u.a. für Zukunftstechnologien unverzichtbar sind.

„These minor metals are thus often recovered only as by-products during the processing of the major metals, their “host(s).” The availability of these “by-product” or “companion” metals is thus dependent not only on the mining production of their host metal(s) but also on whether the companion metals are recovered rather than being discarded without having been processed.“
u.a. in „By-product metals are technologically essential but have problematic supply“
N. T. Nassar*, T. E. Graedel and E. M. Harper, Science Advances 03 Apr 2015, Vol. 1, no. 3, e1400180, DOI: 10.1126/sciadv.1400180
Paper: https://bit.ly/39M5t8w

Für das Recycling bedeutet das: „Entsprechend kann man Metalle nicht einzeln betrachten, sondern muss sie im Zusammenhang mit den jeweiligen, in der Mischung vorhandenen Metallen sehen. Auch müssen wir Rohstoffe und Energie gemeinsam betrachten, da sie eng miteinander verknüpft sind. Im Diskurs zur Kreislaufwirtschaft geht es häufig nur um die Ressourcen, aber die Energie wird vergessen. Umgekehrt werden auch in der Energiediskussion oft die Rohstoffe ausgeklammert, die beispielsweise für die nachhaltigen Energieinfrastrukturen der Zukunft benötigt werden. Dabei kann nur eine ganzheitliche Perspektive den notwendigen Überblick verschaffen. “
Quelle: Von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Markus Reuter et al. 2019 – https://themenspezial.eskp.de/rohstoffe-in-der-tiefsee/inhalt/handlungsoptionen/utopie-kreislaufwirtschaft/, (Accessed: 28.04.2021)

Informationen aus dem Montanportal.com (https://bit.ly/3byhcsK) zur
– Metallurgie von Indium, Germanium, Gallium: https://bit.ly/3dXMMRJ
– Metallurgie der Seltenerdmetalle: https://bit.ly/3euViXa

 

Abbildung: https://bit.ly/3gXmbpV
Quelle: Von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Markus Reuter et al. 2019 – https://themenspezial.eskp.de/rohstoffe-in-der-tiefsee/inhalt/handlungsoptionen/utopie-kreislaufwirtschaft/, CC BY-SA 4.0

Webinar (90 min) des German Mining Network: International vernetzt für Innovation in Rohstoffmärkten 23. April 10:30 – 12:00 Uhr

Dieses Webinar ist Teil der „Aussenwirtschaftstage“ 2021 des BMWi:
Anmeldung und komplettes Programm (Link: bei „70 Fachforen„) unter https://bit.ly/3rYkslL

„German Mining Network (GMN) steht für den Zusammenschluss der acht vom BMWi geförderten Kompetenzzentren für Bergbau und Rohstoffe an den AHK rohstoffreicher Länder,  der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) und der GTAI  sowie weiterer Partner wie BDI, VDMA, FAB.  Sein Ziel ist es Synergien zu bündeln, um deutsche Unternehmen mit vereinten Kräften auf ausländischen Rohstoffmärkten zu positionieren.  In dem Webinar werden mit Blick auf den Bedarf an strategischen Rohstoffen handels- und sicherheitspolitische Aspekte ebenso beleuchtet wie die zunehmende Bedeutung von Innovationen in Bergbaumärkten.“

 

Programm des Webinars: https://bit.ly/39Y4KRx
10:30 – 10:40 Grußworte
(Parlamentarische Staatssekretärin Elisabeth Winkelmeier-Becker)

10:40 – 10:45 Grußworte AHK Chile als Koordinator des GMN 2.0
(Hauptgeschäftsführerin Cornelia Sonnenberg, AHK Chile)

10:45 – 10:50  Vorstellung German Mining Network 2.0
(Iris Wunderlich, AHK Chile)

10:50 – 11:00 Vorstellung Kompetenzzentrum China
(Bernhard Felizeter, AHK China)

11:00 – 11:10 Impulsvortrag: Handels- und sicherheitspolitische Aspekte der Metall-Rohstoffmärkte
(Dr. Peter Buchholz, DERA)

11:10 – 11:25 Vernetzung und Kooperation im GMN 2.0
(Prof. Dr.-Ing. Elisabeth Clausen, RWTH Aachen)

11:25 – 11:35 Beispiel aus der Praxis: das chilenische Innovationsnetzwerk Expande
(Vortrag in englischer Sprache)
(Cristián Montoya, Portfolio Manager, Expande, Fundación Chile)

11:35 – 12:00 Paneldiskussion „Chancen und Herausforderungen im Rohstoffmarkt“
Teilnehmer: Flurina Graf, AHK Ghana; René Zarske, AHK südliches Afrika; Klaus Stöckmann, VDMA Mining; Matthias Wachter, BDI)
(Moderation: Aarti Sörensen, RWTH Aachen)

ZOOM Konferenz: “Recycling mining waste, a new business?” 27.04.2021

Ankündung ZOOM Konferenz: „Can the recycling of mining waste become a new business?“
27th April, 2021 | 12.30-13.30 pm CET
Veranstalter: NEMO, SULTAN, Tarantula, Crocodile, RE-ACTIVATE, SMART
„Hat das Recycling von Bergbauabfällen das Potential zur neuen Geschäftsidee? Das ist die Frage, die beim Lunch & Debate Event am 27. April 2021 diskutiert werden soll. Die Veranstaltung, co-organisiert von verschiedenen EU-geförderten Remining-Projekten, zielt darauf ab, Stakeholdern aus aus Industrie, Wissenschaft, Regierung und Zivilgesellschaft neuartige Lösungen für die Behandlung von Bergbauabfällen vorzustellen. Das HIF ist Konsortiumpartner im Europäischen Trainingnetzwerk SULTAN ebenso wie im Infrastrukturnetzwerk RE-ACTIVATE.“

©Copyright: NEMO – https://h2020-nemo.eu/

https://news.sim2.be/assets/kcfinder/upload/images/NEMO-A%20New%20Business%20event%20v4.0%20(002)(1).png
Bildquelle: https://news.sim2.be/assets/kcfinder/upload/images/NEMO-A%20New%20Business%20event%20v4.0%20(002)(1).png

Kanada veröffentlicht Liste „seiner“ kritischen Rohstoffe

Als eines der großen Rohstoffländer hat Kanada jetzt seine Liste der kritischen Rohstoffe veröffentlicht. Unter http://bit.ly/3s4BWhf , mit „NEU“ gekennzeichnet, finden Sie die Liste im Vergleich mit den krit. Rohstoffen der EU und der USA.

Informationsquellen des Montanportal.com zur Rohstoffpolitik von kritischen Rohstoffen finden Sie unter: https://bit.ly/3sdYgVG

 

 

Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wolframite_from_Portugal.jpg

Update: Lagerstätten-Klassifikationen (JORC & Analoga)

Im Oktober 2020 hat Finnland die „Application of the UNFC resource code in Finland: practical guidelines“ https://bit.ly/37MGsZB herausgebracht.

Eine aktualisierte  Liste der UB Freiberg (Stand: Februar 2021) von Lagerstätten-Klassifikationen wie JORC, NI 43-101, PERC etc. ist unter https://bit.ly/3dB0uKA zu finden.

Photo: Teile der Bohrergebnisse der Silber-Exploration bei Freiberg/Sa. , https://bit.ly/37Wo5lk 

Bild in hoher Auflösung: https://bit.ly/3dZiGxs