Südharz Kali: Pro & Contra, MDR Doku „Der Millionenschatz vom Ohmgebirge“
Nachhaltige Rohstoffversorgung – „Sächsischer Rohstoffdialog“ in Berlin
ION4RAW in Freiberg, Gewinnung strategischer Metalle als „Nebenprodukt“
Investitionen für Lithium-Projekte im Erzgebirge und geplantes Rohstoffgesetz der EU
Die „Advanced Metallurgical Group“ (AMG) ist als neuer Aktionär bei der Zinnwald Lithium Plc beteiligt. Dadurch hat das Unternehmen zusätzliches Geld zur Vorbereitung und Umsetzung des Lithium-Bergbaues in Zinnwald (Ost-Erzgebirge). Konkret werden damit die Bohrkampagne verstärkt, um im Rahmen der Genehmigung die Erkundungsarbeiten schneller voranzubringen und dadurch die Grundlage zur Bewertung der Lagerstätte zu schaffen. Die neue Tochtergesellschaft „Deutsche Lithium Services GmbH“ ist für Immobilienaufgaben und Personaldienstleistungen zuständig. Möglicherweise werden die Erze im Steinbruch Bärenstein und nicht in Altenberg aufbereitet. Dadurch würden erheblich weniger Menschen belästigt, ein vorhandener Stolln könnte zur Förderung des Erzes aus dem Bergwerk genützt und eine Verladestation an der Eisenbahn im Müglitztal gebaut werden. (Quelle: Sächsische Zeitung – Dippoldiswalde vom 6.5.2023)
Die Universitätsbibliothek hat einige Informationen zum Thema zusammengestellt:
- DERA-Rohstoffinformationen ; 54 von 2023: https://katalog.ub.tu-freiberg.de/Record/0-1833058453
- Beitrag zur Erkundung und metallogenetischen Charakteristik der Li-Sn-W-Greisenlagerstätte Zinnwald, Osterzgebirge, Deutschland (2017) https://katalog.ub.tu-freiberg.de/Record/0-1641759461
- Historischer Lithiumbergbau im Erzgebirge (2012): https://katalog.ub.tu-freiberg.de/Record/0-1659232023
- ROHSAB – Bewertung des Rohstofflagerpotenials im sächsisch-tschechischem Grenzgebiet: grenzüberschreitendes Rohstoffkataster: https://katalog.ub.tu-freiberg.de/Record/0-1728051274
- Lagerstätte Zinnwald/Cínovec: https://web.archive.org/web/20160423190104/http://daten2.verwaltungsportal.de/dateien/seitengenerator/kapitel02.pdf
Die EU-Kommission beabsichtigt, die Rohstoff-Abhängigkeit von Lithium als strategischer und kritischer Rohstoff senken. Weiterhin soll durch das europäische Lieferkettengesetz geregelt werden, dass alle Unternehmen entlang ihrer Lieferketten Sorgfaltsprüfungen hinsichtlich schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen und Umweltverbrechen durchführen. Dem entspricht die Absicht der AMG, auch durch Investitionen, die komplette Wertschöpfungskette für die Batterieindustrie in Europa anzusiedeln und dadurch die Lagerstätte Zinnwald in Sachsen zu nutzen. (Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/dresden/dippoldiswalde-sebnitz/lithium-abbau-zinnwald-100.html#KritischeRohstoffe)
Abbildung: Im Altbergbau Zinnwald, Foto: Steve Püschel
Sachsen setzt auf heimische Rohstoffe
Sachsen besitzt viele Rohstoffe, u. a. auch seltene Metallerze wie Lithium, die momentan hauptsächlich aus anderen Ländern importiert werden. Aktuelle Herausforderungen wie die Energiewende und die Digitalisierung erhöhen die Bedeutung dieser Rohstoffe. Allerdings steigen auch die Weltmarktpreise für Rohstoffe. Sachsen will nun den heimischen Bergbau stärken und seine Abhängigkeit von internationalen Rohstofflieferanten reduzieren. Das Kabinett hat eine neue Rohstoffstrategie beschlossen (Arbeitsvorlage für die neue Sächsische Rohstoffstrategie: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/41292) , die u.a. die Erschließung heimischer Rohstoffquellen für den Bergbau, Rohstoffrecycling und die Nutzung nachwachsende Rohstoffe im Fokus hat. Die finale Fassung dieser neuen Strategie erscheint im Januar 2023.
ROHSA 3, ein zentrales Projekt der sächsischen Rohstoffstrategie, unterstützt die Neubewertung der Rohstoffvorkommen in Sachsen. Die vorliegenden Rohstoffdaten werden digitalisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hier können Sie nach interessanten Informationen zu bestimmten Rohstoffen, Bohrungen, Rohstoffgewinnungsstellen usw. in Sachsen suchen.
Im Katalog der UB Freiberg finden Sie verschiedene Titel zur Rohstoffstrategie, Rohstoffwirtschaft und zu Rohstoffvorkommen in Sachsen. Eine Auswahl davon haben wir hier zusammengestellt: bit.ly/3FmD0oC
Für die Darstellung unserer Bestände mittels Kurzlink müssen die Daten an Bit.ly übertragen werden.
Wasserstoffatlas Deutschland online
Um Deutschlands Wirtschaft und Industrie auf Wasserstoff umzustellen, brauchen wir eindeutige Informationen darüber, welche Wasserstoff-Kapazitäten bereits vorhanden sind und wo zukünftig weitere Möglichkeiten existieren, d.h. konkret:
- Welche Anlagen gibt es bereits?
- Wo sind neue Anlagen geplant?
- Wo lohnt sich der Einsatz von Wasserstoff-Technologien und wo nicht?
- Wo können welche Potenziale zu welchen Kosten gehoben werden?
- Welche CO2-Einsparungen sind wo möglich?
- Welche Wertschöpfungsketten sind vorhanden oder zukünftig möglich?
- Wo gibt es welche Beschäftigungspotenziale?
All diese Fragen beantworten Forschende mit dem Wasserstoffatlas. Er bildet eine wissenschaftlich fundierte Basis, um Potenzial, Verbrauch, Kosten und Emissionsminderungen verschiedener Wasserstoffanwendungen für Wirtschaft und Industrie in einzelnen Regionen Deutschlands einzuschätzen. Der Wasserstoffatlas Deutschland wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF gefördert.
Weitere Informationen des BMBF zum Wasserstoffatlas und zu nationalen und internationalen Forschungsprojekten zu Grünem Wasserstoff finden Sie hier: https://bit.ly/3OG0sQx
Einheimisches Zinn aus dem Erzgebirge – Zinn als Konfliktmineral in der EU
- DERA-Industrieworkshop „Verfügbarkeit von Zinn für den Industriestandort Deutschland„, 28. Januar 2014:
- „Zinn – Angebot und Nachfrage bis 2020„, DERA-Rohstoffinformationen Nr. 20
- die Folien des Vortrages „Transparenz und Nachhaltigkeit in der Lieferkette von Zinn“ : DERA Industrie-Workshop zur Verfügbarkeit von Zinn für den Industriestandort Deutschland, 28. Januar 2009.
- „First Tin: Interview mit Chefgeologe Marco Roscher zur lokalen Infrastruktur und Verarbeitungskette“ vom 07.09.2022
- „First Tin: Sitevisit im Besucherbergwerk Pöhla und der aktuellen Bohrkampagne auf Tellerhäuser“ vom 01.09.2022
- „First Tin: Entwicklung zweier attraktiver Zinnprojekte in Sachsen und Australien„, (Tellerhäuser bis 19:20 min) vom 05.07.2022
- „Die Komplexlagerstätten Tellerhäuser und Hämmerlein: Uranbergbau und Zinnerkundung in der Grube Pöhla der SDAG Wismut„
- das entsprechende Kapitel in „ROHSAB – Bewertung des Rohstofflagerpotenials im sächsisch-tschechischem Grenzgebiet: grenzüberschreitendes Rohstoffkataster“
- „Uranerz, Zinnerz, Magnetit: ein Beitrag zur Geschichte des Uranerzbergbaues im Pöhlwassertal und im Erzfeld Pöhla-Tellerhäuser„
- Beitrag von Dr. Roscher in „Skarn deposits : 15th Freiberg Short Course in Economic Geology, December 04-06, 2017“
- sowie „Indium in sulfide minerals and ore deposits: incorporation mechanisms, mineral chemistry and ore-forming processes„
„Erstmals 20 Prozent Wasserstoff im deutschen Gasnetz“
„Im Dezember startet die E.ON-Tochter Avacon mit der Beimischung von Wasserstoff in einem Teilnetz in Sachsen-Anhalt. Stufenweise wird dem Erdgas in der kommenden Heizperiode bis zu 20 Prozent Wasserstoff zugefügt…Geräte und Anlagen müssen für diesen Prozess nicht verändert werden… Laboruntersuchungen zeigen, dass viele Geräte in den Haushalten mit bis zu 30 Prozent Wasserstoffbeimischung betrieben werden können. Im Rahmen der Zulassung werden alle Geräte mit Prüfgas, das bereits 23 Prozent Wasserstoff enthält, getestet.“ Quelle & Zitat: https://www.dvgw.de/der-dvgw/aktuelles/presse/presseinformationen/dvgw-presseinformation-vom-28102021-start-h2-beimischung-in-gasnetze , accessed 04.11.2021
Alle Forschungsprojekte des DVGW zu und mit Wasserstoff sind in dieser Broschüre zusammengefasst.
Die UB bietet zum Thema Wasserstoff & Energiewende eine große Auswahl an Titeln an. Hier sind die neuesten Titel aus 2021.
Ein Grundlagen-Werk in der UB zum Thema wäre bspw. „Moderne Energiesysteme – ein Beitrag zur Energiewende„.
Und noch mehr Titel zu diesem Forschungsthema gibt’s ebenfalls in unserer UB.
Für Schnellentschlossene noch ein Tagungstipp (Anmeldung bis 05.11.2021)
https://www.energieagentur.nrw/forschung/cef/fachtagung_energie_im_wandel_-_wasserstoffland_nrw
Und noch eine Meldung aus Sachsen: In Leipzig wurde heute das Unternehmen »Hydrogen Intermediary Network Company«, kurz – HINT.CO, ein Wasserstoff-Handelsunternehmen gegründet. Hier die Pressemeldung.
50 Jahre Stahlproduktion – Ländervergleich
China ist auch bei der Erzeugung von Rohstahl die Weltmacht. Die „World Steel Association“ hat eine Grafik zur Stahlproduktion erstellt, die für sich spricht.
Rohstoffwirtschaftlichge Titel zur Stahlerzeugung, Handel mit Stahl etc. finden Sie im Montanportal.com unter: https://bit.ly/3oYTD1a
Quelle der Meldung: https://www.mining.com/web/visualizing-50-years-of-global-steel-production/ (accessed: 26.05.2021)
„Wheel of metals“: wichtige & seltene Metalle = metallurgische Nebenprodukte
Im „Wheel of metals“ wird dargestellt, bei welcher Metallgewinnung (bspw. Blei & Zink) welche weitere, wichtige Metalle, hier u.a. Germanium, Indium, Gallium gewonnen werden. Ohne bspw. Blei-Zink-Bergbau und entsprechender Metallurgie sinkt so die Verfügbarkeit vieler anderer Metalle, die u.a. für Zukunftstechnologien unverzichtbar sind.
„These minor metals are thus often recovered only as by-products during the processing of the major metals, their “host(s).” The availability of these “by-product” or “companion” metals is thus dependent not only on the mining production of their host metal(s) but also on whether the companion metals are recovered rather than being discarded without having been processed.“
u.a. in „By-product metals are technologically essential but have problematic supply“
N. T. Nassar*, T. E. Graedel and E. M. Harper, Science Advances 03 Apr 2015, Vol. 1, no. 3, e1400180, DOI: 10.1126/sciadv.1400180
Paper: https://bit.ly/39M5t8w
Für das Recycling bedeutet das: „Entsprechend kann man Metalle nicht einzeln betrachten, sondern muss sie im Zusammenhang mit den jeweiligen, in der Mischung vorhandenen Metallen sehen. Auch müssen wir Rohstoffe und Energie gemeinsam betrachten, da sie eng miteinander verknüpft sind. Im Diskurs zur Kreislaufwirtschaft geht es häufig nur um die Ressourcen, aber die Energie wird vergessen. Umgekehrt werden auch in der Energiediskussion oft die Rohstoffe ausgeklammert, die beispielsweise für die nachhaltigen Energieinfrastrukturen der Zukunft benötigt werden. Dabei kann nur eine ganzheitliche Perspektive den notwendigen Überblick verschaffen. “
Quelle: Von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Markus Reuter et al. 2019 – https://themenspezial.eskp.de/rohstoffe-in-der-tiefsee/inhalt/handlungsoptionen/utopie-kreislaufwirtschaft/, (Accessed: 28.04.2021)
Informationen aus dem Montanportal.com (https://bit.ly/3byhcsK) zur
– Metallurgie von Indium, Germanium, Gallium: https://bit.ly/3dXMMRJ
– Metallurgie der Seltenerdmetalle: https://bit.ly/3euViXa
Abbildung: https://bit.ly/3gXmbpV
Quelle: Von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Markus Reuter et al. 2019 – https://themenspezial.eskp.de/rohstoffe-in-der-tiefsee/inhalt/handlungsoptionen/utopie-kreislaufwirtschaft/, CC BY-SA 4.0